«Bergluft» schnuppern am grössten Gletscher der Alpen – ein erlebnisreiches Outdoor-Wochenende im Gebiet des UNESCO-Weltnaturerbes steht bevor.
Kaum ein Gebiet ist im Kontext des rasant voranschreitenden globalen Wandels und des stetigen Mensch-Natur-Konflikts so interessant und zugleich so bedroht wie der Alpenraum.
Das Aletschgebiet (VS) mit seinem längsten Eisstrom der Alpen ist der perfekte Ort, um sich mit Naturschutz- und Klimawandelfragen auseinanderzusetzen. Im Fokus dieser Veranstaltung stehen die drei Themen Wald/Wild-Konflikt, der Klimawandel und seine Folgen sowie die Wassernutzung früher und heute. Dabei erfahren Sie, warum gerade in Berggebieten der Umwelt- und Naturschutz von äusserst interdisziplinären Problemstellungen geprägt ist und oft komplexe Lösungen erfordert.
Noch vor Sonnenaufgang tauchen Sie in den Aletschwald ein, lesen Fährten von Wildtieren und mit etwas Glück können Sie die eindrückliche Tierwelt hautnah miterleben. Auf einer geführten Gletschtertour entlang von imposanten Gletscherspalten lernen Sie am Samstag die Geschichte des Gletschers kennen und werfen einen Blick in die unmittelbare Zukunft. Als Kontrast zur kühlen Eisstrom-Wanderung geht es am Sonntag wieder zurück ins Tal und zwar entlang einer der ältesten „Suonen“ der Region überhaupt.
Fokus 1 – Wald-Wild-Konflikt: Der Aletschwald als eidgenössisches Jagdbanngebiet ist ein sehr beliebter Sommereinstand von Hunderten von Rothirschen, Gämsen und weiteren Wildtieren. Während einer morgendlichen Wildbeobachtung werden neben der Biologie der gesichteten Tiere auch Themen wie Verbissschäden oder die Schutzwirkung eines Waldes angesprochen. Zudem erhalten Sie Einblick in ein interessantes Forschungsprojekt zum Thema Wildtiermanagement.
Fokus 2 – Der Klimawandel und seine Folgen: Gemeinsam mit dem Glaziologen Johannes Landmann der ETH Zürich und lokalen Bergführern besteigen die Studierenden den Grossen Aletschgletscher, den längsten Eisstrom der Alpen. Im Rahmen einer Tagesexkursion werden die Teilnehmenden Sukzessionszonen durchwandern, Gletscherstrukturen genauer unter die Lupe nehmen und an Ablationsstangen die Gletscherschmelze der letzten Jahre begutachten können.
Fokus 3 – Die Nutzung des Wassers im Aletschgebiet früher und heute – ein Stück Wallisergeschichte: Die Wanderung beginnt beim Stausee, der vom Schmelzwasser des Aletschgletschers gespeist wird, und führt entlang einer alten Wasserleitung („Suone“) durch eine Felsensteppen-Vegetation hinunter ins Tal. Dabei wird insbesondere die Wassernutzung von früher und heute beleuchtet.
Neben den inhaltlichen Inputs haben die Teilnehmenden natürlich auch die Möglichkeit, die atemberaubende Bergkulisse mit Eiger, Mönch und Jungfrau aus einer einzigartigen Perspektive geniessen zu können. Schliesslich ist es nur eine Frage der Zeit, wie lange man den Gletscher überhaupt noch besteigen kann…
Ort: Riederalp, Aletschgebiet (VS)
Zeit: Freitagabend (16:20 – 21:30), Samstag und Sonntag ganzer Tag (Tagesexkursionen)*
*es gibt ein «Schlechtwetterprogramm», die Veranstaltung kann also bei jeder Witterung durchgeführt werden.
Arbeitssprache: Deutsch, Englisch (die Hauptsprache ist Deutsch, daher sind mindestens gute Passivkenntnisse in Deutsch erforderlich)
Leitung: Sabrina Gurten (Geförderte der Schweizerischen Studienstiftung); MSc in Biologie mit Spezialisierung Ökologie und Biodiversität); aktuell Doktorat in Agrarökologie (Universität Innsbruck)
Referierende: Dr. Johannes Landmann, Glaziologe, MeteoSchweiz und Maurus Bamert, Pro Natura Zentrum Aletsch (tbc)
Organisation: Dr. Sarah Beyeler
Administration: Nathalie Ellington
Anzahl TN: max. 16 Personen
Zielpublikum: Studierende aller Studienrichtungen mit guter Kondition (es wird viel gewandert).
Vorbereitungsarbeiten / Unterlagen: Vorbereitende Lektüre und Packliste folgt.
Besondere Angaben: Passende Ausrüstung (insb. hohe Trekking- oder Wanderschuhe mit Profilgummisohle und Winterkleider) ist für die Begehung des Gletschers essentiell. Eine genaue Packliste folgt im Vorfeld der Veranstaltung. Ungenügende Ausrüstung (z.B. Turnschuhe, kurze Hosen) gefährdet die eigene Gesundheit/Sicherheit sowie jene der anderen in der Gruppe.